Rechte Musik

Die Entwicklung der rechten Musikszene seit den 80er Jahren.

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Blood and Honour, Steven Sarginson

Blood and Honour, flickr.com, Steven Sarginson

Die Wurzeln der Rechtsrockszene entstanden in den frühen 80er Jahren in England. Vor dieser Zeit war Marschmusik und Kriegsfolklore die Musik der rechten Szene. Da diese Musik aber eher Altnazis ansprach, fehlte ein musikalisches Vehikel, um die jugendliche Nazi-Szene anzusprechen. Die Band “Skrewdriver” um Frontman Ian Stuart war Vorreiter dieser Tendenz. Skrewdriver hatten ihre Wurzeln in der Oi! Punkbewegung als Band “Tumbling Dice”. Nach deren Auflösung formierte sich die Band um Ian Stuart neu unter dem Namen “Skrewdriver” mit rassistischen Texten und einer Vernetzung zu verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen. Im Zuge der zunehmenden Radikalisierung gründete Ian Stuart mit anderen Nazis das Netzwerk „Blood and Honour“ mit dem Zweck, neonazistische Bands zu koordinieren und nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten. Ian Stuart starb bei einem Autounfall 1993.

Seit „Skrewdriver“ gab und gibt es zahlreiche Bands mit rechten Texten und rudimentärer Rockmusik. Diese Bands definieren sich meist eher über die provokativen, rechtsradikalen Texte als über virtuose Musik.

In Deutschland waren die „Bösen Onkelz“, die ähnlich wie „Skrewdriver“ aus der Punkszene kamen, eine frühe Rechtsrockband. Ihr erstes Album wurde wegen „Inhalte des Nationalsozialismus unreflektiert übernehmender“ Texte indiziert und auch beschlagnahmt. Später distanzierten sich die Onkelz von ihrer rechten Vergangenheit, spielten sogar auf Konzerten gegen Rechts, wurden das rechte Image aber nicht mehr vollständig los. Dies stand ihrem Erfolg keineswegs im Weg.

Hervorzuheben in der deutschen Rechtsrockszene ist die mittlerweile aufgelöste Band „Landser“, die aus dem Untergrund operierend eine der populärsten Band des Genres wurde. Die Band stand dem mittlerweile verbotenen Netzwerk „Blood and Honour“ nahe und wurde aufgrund der verfassungsfeindlichen und strafrechtlich relevanten Texte als erste Musikgruppe im Nachkriegsdeutschland als kriminelle Vereinigung eingestuft. Alle Mitglieder der Band wurden zu Geld und Gefängnisstrafen verurteilt, von denen aber nur der Sänger Michael Regener aka "Lunikoff" die Haftstrafe antreten musste.
 
Mittlerweile hat sich die Rechtsrockszene diversifiziert und es gibt verschiedene Subgenres, wie zum Beispiel rechtsradikale Liedermacher, Nazitechno, NS HipHop und NS Black Metal.