Alawiten / Suniten

90% der Syrer bekennen sich zum Islam, 75% davon sind Sunniten. Weitere sechs Prozent bezeichnen sich als Alawiten, eine Abspaltung der Schiiten. Der Rest der syrischen Muslime gehört zu den Schiiten, Drusen oder Ismailiten.
Weiterhin leben in dem Land einige wenige Juden, rund 15% der Einwohner Syriens gehören verschiedenen christlichen Konfessionen an, wie beispielsweise der melkitischen, armenisch-apostolischen, chaldäischen, syrisch-orthodoxen, syrisch-katholischen oder griechisch-katholischen Kirche.

Sunniten

Forderten, Mohammeds Nachfolger aus dem Stamm (nicht aus der direkten Blutlinie) von Mohammed zu wählen. Da sie die Mehrheit darstellten, setzten sie ihre Forderung durch.
Die weiteren Nachfolger Mohammeds sind die (weltlich herrschenden) Kalifen.
Etwa 90 Prozent aller Muslima auf der Welt sind Sunniten.
(Im Iran und Irak allerdings besteht die Mehrheit der Bevölkerung aus Schiiten)

Schiiten

Forderten nach dem Tod Mohammeds, dass Ali ibn Abi Talibs, sein Neffe und Schwiegersohn, sein Nachfolger würde. Danach sollte einer seiner Söhne, Hasan oder Hussein, die Nachfolge antreten. Wichtig war ihnen die direkte Verwandtschaft des Nachfolgers mit Mohammed.
Beides ließ sich nicht durchsetzen.
Die Schiiten stellen den sunnitischen Kalifen ihre Imame, geistliche Herrscher, entgegen.

Alawiten

Sind im Weiteren eine Untergruppe der Schiiten.
Es gibt nur wenige „Eingeweihte“ in die geheimen Rituale der Religion. Es ist nicht möglich, zu ihrer Religion zu konvertieren, man wird nur durch Geburt Alawit.
Fasten und Moscheebesuch sind für heutige Alawiten nicht zwingend, Frauen tragen kein Kopftuch. Das Gesetz der Scharia wird nicht anerkannt.
Daher gelten die Alawiten bei einigen Sunniten als „Ketzer, schlimmer als Juden und Christen“.
Sie wurden in Syrien lange verfolgt und hatten nahezu keine Bürgerrechte, waren aber im Militär überproportional vertreten, da sich die meist armen alawitischen Bauern nicht vom Militärdienst freikaufen konnten. Schließlich putschte sich daher die alawitische Baath-Partei an die Macht.

 

Drusen

Begründer dieser Religion war Hamza ibn Ali ibn Ahmad (Ostiran), ein Geistlicher im 11. Jahrhundert, der erklärte, der damals regierende Kalif wäre gleichzeitig Gott und eine neue Ära angebrochen.
An Stelle von Koran und dessen Auslegung sollte das alleinige Bekenntnis zu Gottes Einzigartigkeit treten, Gottesdienste wären damit überflüssig.
Nach Hamzas Lehre wandert die Seele eines Menschen mit dessen Tod sofort in einen neugeborenen Menschen. Auf dem Weg von Mensch zu Mensch strebt die Seele nach Perfektion. Die Umstände der Geburt eines Menschen, seine Eltern und der Geburtshintergrund sind vorbestimmt und von Gott oder einem höheren Wesen allein entschieden. Daher ist eine Missionierung Andersgläubiger nicht möglich, nur Gott allein entscheidet darüber, in welcher Religionszugehörigkeit die Seele wiedergeboren wird.
Der nachfolgende Kalif verbot die Religion, die Drusen zogen sich in abgelegene Bergregionen zurück.

Weitere:

Aleviten (Türkei)
sind keine Alawiten. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, aber beispielsweise vertreten viele Aleviten die Auffassung, dass man durchaus zu ihrer Religion konvertieren kann.

Imamiten
Zwölfer-Schiiten (v.a. Iran, Irak und im Libanon)
Nach ihrem Glauben wird der zwölfte Imam am Ende der Welt ein Reich des Friedens errichten.

 

Ismailiten
Siebener-Schiiten (v.a. Syrien, Afghanistan, Pakistan, Indien)

Zaiditen
Fünfer-Schiiten – v. a.  Jemen