PEGIDA

Unter der Bezeichnung PEGIDA "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" finden seit dem 20. Oktober 2014 wöchentliche Demonstrationen in Dresden statt die sehr kontrovers diskutiert werden. Ähnliche Demonstrationen finden auch in einigen anderen deutschen Städten statt.

Was will PEGIDA? Was wollen die Demonstranten? Und wer unterstützt PEGIDA?

(Stand von Ende Dezember 2014)

  • Dresden PEGIDA Demonstration (https://www.flickr.com/photos/strassenstriche/15791838858)
  • PEGIDA Demonstration in Dreseden ()
  • PEGIDA Gegendemo Rassismus Demaskieren in Dresden ()
  •  ()

Die Organisation

Laut Selbstauskunft entscheidet ein "Orgateam aus 12 Personen" über die Inhalte der Pegida. Die Gruppe ist seit Ende Dezember 2014 ein eingetragener Verein, fand jedoch über Facebook zusammen. Öffentlich in Erscheinung getreten ist bislang vor allem Lutz Bachmann, der auf den Demonstrationen als Redner auftritt. Recherchen der Sächsischen Zeitung zufolge ist Bachmann selbst, der unter anderem eine "Null-Toleranz-Politik gegenüber straffällig gewordenen Zuwanderern" fordert, wegen Drogenhandels nur auf Bewährung frei. Zu den von ihm in der Vergangenheit begangenen Straftaten gehören dem Bericht zufolge zudem Einbruch, Diebstahl, falsche Verdächtigung, Anstiftung zur Falschaussage, Verletzung der Unterhaltspflicht, Trunkenheit am Steuer und Körperverletzung. Lutz Bachmann setzte sich zeitweise nach Südafrika ab um den deutschen Strafvollzugsbehörden zu entgehen.

 

Die Teilnehmer

Auch wenn Neonazis und Gruppen wie rechte Fußball-Hooligans oder Rocker bei den Kundgebungen unübersehbar sind: Ein großer Teil besteht offenbar aus unauffälligen Bürgern. "Wir beobachten dort die untere Mittelschicht, Unternehmer, Kleinbürger und eine Menge fußballaffinen Anhang", sagt Danilo Starosta vom Kulturbüro Sachsen. Den Organisatoren der Pegida ist es gelungen, weit über die üblichen rechtsradikalen Kreise hinaus Leute zu mobilisieren.  Bachmann betont, PEGIDA sei nicht rechtsextrem, und verweist auf das Versammlungsgesetz, das jedem die Teilnahme erlaube. Die Veranstalter grenzten sich jedoch nicht von Neonazis und Hooligans ab. Verschiedene Vertreter der AfD nahmen unter Kenntnisnahme der Presse bei den Montagsdemonstrationen teil und solidarisierten sich teilweise mit den Zielen der PEGIDA.

 

Ziele

Laut Wikipedia ist PEGIDA eine Organisation, die eine Islamisierung Deutschlands und Europas befürchtet und ablehnt. Die Veranstalter organisieren Demonstrationen in Dresden gegen eine aus ihrer Sicht verfehlte europäische und deutsche Einwanderungs- und Asylpolitik.
Diese Ziele findet man nur teilweise im Positionspapier der PEGIDA.
Da die Organisatoren der PEGIDA weder an Gesprächsrunden teilnehmen noch der Presse keine Auskunft geben, bleiben die genauen Ziele schwammig.

Dabei wären die Forderungen aus dem Positionspapier diskutierbar, es wäre sinnvoll sich die einzelnen Punkte genauer anzusehen und zu diskutieren, so wie es in einer Demokratie üblich ist.

Die diffuse Masse

So schwammig wie die Forderungen der PEGIDA sind so unterschiedlich sind die Forderungen und Einstellungen der Teilnehmer der Demonstrationen. Zum Teil viel radikaler, voller Vorurteile und  zum Heil auch voller Hass.

Der NDR "Panorama" stellte einfache Fragen und bekam Antworten.

"Ich bin nicht dafür dass hier der Islam eingeführt wird als Staatsreligion"
"Es gibt doch nur 0,2% Moslems in Sachsen."
"Das ist mir egal, das sind schon 0,2% zu viel."

 

Und genau das ist das Problem, wenn mit Argumenten Aussagen widerlegt werden, und diese Argumente dann als irrelevant dargestellt werden.
Bei den meisten Demonstrationsteilnehmern herrscht eine negative Grundstimmung vor, sie fühlen sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt und finden unter dem Namen der PEGIDA ein gemeinsames Sprachrohr.

"Dass nur die Asyl bekommen, die durch ... politischer Verfolgung hier her kommen. Alle anderen sollten das Land verlassen."

"Stuttgart, ganz viele Viertel voll mit Ausländern, die zum großen Teil keiner Arbeit nachgehen. Die klauen einbrechen usw. Ich war 15 Jahre bei der Polizei."

"Mich stört schon, ich hab es selber beobachtet, dass viele nur kommen, um auf unsere Kosten Urlaub zu verbringen. Die oder teilweise im Winter wieder zu ihren Familien gehen, weil es dort wärmer ist."

(Hier gab es dann einen Einspruch eines anderen Teilnehmers)

"Es gibt noch mehrere Themen, zB wenn die ganzen Ausländer kommen, dass die isoliert werden von den Krankheiten her. Die kommen hierher, bringen Bazillen und sonst was mit und wir müssen es dann vielleicht ausbaden."

"Die EU tut über die Köpfe der Bevölkerung entscheiden, statt zum Volk zu halten. Wir wollen mitentscheiden. Wir haben den Kanal voll. Sag ich Ihnen ganz ehrlich."


"Die Flüchtlinge die hier her kommen, denen muss man eine Perspektive bieten und die sind hier nicht gegeben. Schauen Sie sich doch die westlichen Großstädte an. 70% ... 80% sind doch keine Deutschen mehr. Die Wirtschaftsflüchtlinge sind selber entwurzelt, und ihrer Heimat bestohlen."

 

Die Demonstranten... kommen zu Wort

Obige Zitate wurden dem folgenden Beitrag des NDR entnommen.

(Klicken Sie ggf. auf den "M" oder "L" Button, falls die Tonwiedergabe nicht funktionieren sollte.)

Kontaktversuch: "Lügenpresse" trifft Pegida | Panorama | NDR

Panorama hat die Pegida-Demonstranten zu Wort kommen lassen. Nach Ausstrahlung teilte der bei Minute 03:02 interviewte Mann mit Mütze mit, er sei für RTL dort gewesen. Dies war uns nicht bekannt.